Aus dem Forum wurde dieser Beitrag übernommen. Vielen Dank an Rüdiger Jaensch.
Hercules MOFA MF3 • Baujahr 1972 • 49cm³ • 1,2 PS • 1 Zylinder-Zweitakt
1986 im Herbst
Dieses Mofa lag auf einem Müllhaufen im Sperrmüll am Panscheberg in Salzgitter-Thiede.
Unser Sohn brachte es mit. Wie wir später erfuhren, hatte eine türkische Familie das Mofa weggeworfen, bevor sie für immer in die Türkei zurückreisten. Da unser großer Sohn Carsten fast im „Mofa-Alter” war (14 ½ Jahre), beschlossen wir, das Mofa zu restaurieren. Technisch kein Problem - lief ja und war nicht viel verbastelt sowie kaum Rost. Aber es gab kein Nummernschild!
Zwei Dosen Spraylack, neue Bereifung, Schläuche, Kettenfett, Öl - im März 1987 war das Mofa fahrbereit.
Organisatorisch sah es anders aus: viele Behördengänge. Wer schmeißt schon ein Mofa mit Papieren weg? Wohl keiner!
Das heißt: Für die Zulassungsbehörde (zum Anmelden, Registrieren) wie auch bei der Polizei galt das Mofa nun als gestohlen, verloren …… (Darf man vom Sperrmüll etwas mitnehmen??)
„Haben sie Papiere??? Können sie Vorgänger oder Zeugen benennen?”, (die waren ja in der Türkei und mit unbekannter Adresse verzogen). Irgend etwas mit einer eidesstattlichen Erklärungen - machten wir mit wem….. ??? - Ging dann.
Wie sah es anschließend mit den Daten bei TÜV, Versicherung aus?? Wie wir es hinbekommen haben, weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall wurde das Mofa im März 1987 zugelassen und mein Sohn fuhr ein Jahr damit, bis er 16 Jahre wurde.
Fahrbereit wurde 1988 das Mofa nach Geitelde verkauft.
Hercules 219 • Baujahr 1958 • 48cm³ • 1,25 PS • 1 Zylinder-Zweitakt
1986 Weihnachten 24.12. - Heiliger Abend
Unser Carsten findet an einer Hauswand in der Steterburger Siedlung die Hercules. 20 Tage stand sie dort angelehnt.
Er bringt sie nun zu Weihnachten mit. Es ist gut wenn Kinder sich im Freien bewegen, zu Hause am PC hätte er diese Mopeds alle nicht gefunden??!!
O` Gott, galt das nun wieder als gestohlen ?? Wieder so eine ominöse Sache.
Also erst einmal der Polizei melden. Die holten es auch gleich ab. Da doch kein Diebstahl vorlag, waren wir nun ja amtlich die Finder.
Das Moped hatte zum Glück noch ein altes, abgelaufenes Versicherungsnummernschild dran, so konnte man den Versicherungsverlauf zurück verfolgen und ehemalige Halter finden.
Da stand die Hercules nun für 20 Tage auf der Wache, bis die Polizei einen Vorgänger in Salzgitter-Thiede fand.
Das Moped war bereits seit sechs Jahren abgemeldet und der Besitzer hatte überhaupt kein Interesse am Moped.
Mit einer Packung Mon Cherry bewaffnet, ging ich zum Vorgänger und habe die Papiere abgeholt.
Das Moped wurde von 1987 bis 1989 restauriert (HERCULES Mofa MF3 hatte Vorrang).
Neu mit Spraydosen lackiert, neue Reifen, Sattel, Gabelteile wurden verchromt, die Farbe war nicht ganz original ,Tankemblem selber angefertigt ( von einer vollständigen im Museum abgeschaut). Ich nahm sie zu einigen Oldtimertreffen mit, angemeldet hatte ich sie nicht.
1989 verkaufte ich das Moped nach Friedrichshafen am Bodensee (war ja keine ZÜNDAPP und ich hatte Platzprobleme in Keller und Garage) für 750.-DM.
Der Käufer wollte sie per Bahn zugesandt bekommen. Aus Sicherheitsgründen sollte sie auch noch mit 1000,- DM versichert werden. War auch gut so ! Statt 4 Tage Bahnfracht wurden es 10 Tage. Das Moped (gut in Pappe verpackt) wurde im Waggon zwischen Türmen von Stahlgitterkästen platziert,
Diese gestapelten Gitterkästen fielen um und herunter auf die Hercules! Lampe, Lenker, Vorderrad, Armaturen: alles zerschlagen! Echter 1000.-DM Schaden ! Sie sah nicht mehr gut aus. Die Versicherungssumme wurde bezahlt. Der Käufer hat dann versucht, mit Teilen die Hercules wieder aufzubauen.
2008 im Oktober habe ich sie bei einem Bodenseebesuch noch mal gesehen. Es waren viele Teile erneuert bzw. ausgetauscht, aber nicht mehr vollständig restauriert.
Zündapp Combinette 1b • Baujahr 1953 • 48cm³ • 1 Zylinder-Zweitakt
1996 im Januar aus einer Garage in Steterburg „gerettet”
Der Vorbesitzer Ralf Phillip musste seine Garage räumen. Ich bekam die Zündapp geschenkt. Sie wurde von 1996 bis Mai 1999 restauriert.
Es fehlten viele Teile und der Motor wurde für die Feldmark frisiert - Sie war völlig hin!
Zum Glück gab es zu dieser Zeit noch Ersatzteile zum Restaurieren. Schläuche und Reifen neu, Speichen neu, Lackierung und Linierung wurden in Lebenstedt (Lackierfirma) gemacht. Sattel fehlte, Lenkerteile, Rücklicht, Ständer, Kette, Windfahne, Kolben und Zylinder neu, Kupplung komplett neu, Klingel und Betätigung fehlte. Und alle Bowdenzüge, Kettenspanner mit Umlenkrad mussten neu gebaut werden.
Für das rechte Seitenteil mit Kettenschutzblech bin ich bis nach Holland gefahren, um es zubekommen.
Die Combinette war 2001 im Schloss Salder mehrere Monate ausgestellt.
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