Die Schwedengräber im Langen Holz (Beddinger Holz)
Während des Dreißigjährigen Kriegs (1618 bis 1648) entstanden die heute in Vergessenheit geratenen Schwedengräber im Langen Holz bei Steterburg. Besonders in der Winterszeit, wenn die entlaubten Büsche und Bäume einen Blick auf die Erdbeschaffenheit zulassen, kann der aufmerksame Beobachter die vielen kleinen -aber kaum sichtbaren Hügel entlang des Herzogwegs im Langen Holz entdecken. Man muss dazu vom ehem. Kloster Steterburg aus etwa 750m in den Wald hinein gehen. Ebenfalls zieht sich ein noch heute recht tiefer Graben in der Nähe durch den Wald, der vielleicht einmal als Schutz bei den damaligen Kämpfen erstellt und genutzt wurde?
Der Weg zu den Schwedengräbern:
Von Steterburg kommend macht der Waldweg im Langen Holz nach etwa 200 Metern zunächst eine Linkskurve. Ca. 150m hinter der Hochspannungsleitung hebt sich das Gelände genau dort, wo ein Seitenweg Richtung Beddingen (nach rechts) abzweigt. Wenn man den Hauptweg weiter geht, kommt an der Stelle, wo sich das Gelände wieder senkt, auf der rechten Seite ein Bereich mit Nadelbäumen (zumindestens ist dies zurzeit noch so). Genau dort befinden sich die Schwedengräber. Die kleinen Erdhügel sind allerdings kaum noch zu erkennen (siehe Fotos unten).
Eine Karte zeigt den ungefähren Ort der Schwedengräber (Mausrad zum Zoomen nutzen oder per Mausklick Karte verschieben):
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Kurz zur Geschichte:
Bis 1643 hielten die Kaiserlichen Truppen die Festung Wolfenbüttel besetzt. Die Schlacht um die Festung fand bei Thiede im Jahre 1641 statt (Schlacht bei Thiede und Wolfenbüttel). Um schlagkräftiger zu sein und die Festung und Residenz Wolfenbüttel wiedergewinnen zu können, verbündeten sich die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg mit den Schweden, Franzosen und Hessen. Die Kaiserliche Armee unter der Führung des Erzherzogs Leopold Wilhelm und Feldmarschall Piccolomini wurde durch 6000 Bayern unter Feldzeugmeister Baron Mercy unterstützt.
Die Schweden hatten den Thieder Lindenberg und Thiede besetzt. Die Schlacht, die in der Hauptsache aus dem Angriff des bayerischen Hilfskorps auf den stark befestigten Lindenberg bestand, blieb unentschieden. Aus dieser Zeit stammen die Schwedengräber im Langen Holz.
Zeitungsartikel aus dem Salzgitter-Kurier vom 5. August 1961: (anklicken zum Vergrößern)
Eigentliche Abbildung der Belagerung
Die Schwedengräber, erkennbar als kleine Erdwälle (Foto zum Vergrößern anklicken)
Rückblick in Richtung Steterburg, links sind die Schwedengräber ziwschen den Bäumen.
Nutzt man direkt am Waldeingang den linken Seitenweg, sieht man den Anfang eines lang gezogenen, tiefen Grabens.
Landkarte von ca. 1950 - Steterburg mit Erwähnung der Schwedenschanze
Landkarte von ca. 1980 - Steterburg mit Erwähnung des Schwedenfriedhofs
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