Weit über die Grenzen Salzgitters hat der Name Konrad Ende gerade in den schweren Jahren nach dem zweiten Weltkrieg einen guten Ruf erlangt. Er kämpfte als Generaldirektor der Reichswerke gegen die Demontage und konnte den Stahlstandort Salzgitter erhalten, so dass viele Familienväter ihre Arbeit behalten und ihre Familien ernähren konnten. Er erfuhr dabei große Unterstützung u.a. durch die damalige Belegschaft.
Konrad Ende wurde am 1. Juli 1895 in Westpreußen in Groß Bislaw geboren. Nach der Teilnahme am ersten Weltkrieg studierte er in Clausthal und Leipzig und promovierte an der Technischen Hochschule in Breslau. 1943 übernahm er eine Führungstätigkeit bei der Salzgitter-Hütte. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges nahm Konrad Ende sogleich die Neuordnung des Ruhrbergbaues in seine Hände und trat 1950 wieder in den Vorstand des Salzgitterkonzerns ein. Hier kämpfte Ende gegen die Demontage und für den Erhalt des hiesigen Industriezentrums. Er bekannte später: „Diese Aufgabe hat mich nicht losgelassen. Ich habe nicht eine Stunde bedauert, die ich dafür aufgewendet habe.“
In den Jahren 1952 bis 1963 erreichte er als Konzernchef bei den Bonner Politikern der damaligen Zeit, dass Salzgitter nicht zum wirtschaftlichen Notstandsgebiet wurde und dass sich die Hütte nach der drohenden Demontage erholen konnte. Als Dank wurde ihm als erster Person die Ehrenbürgerschaft der Stadt Salzgitter verliehen. Die Inschrift der Urkunde beschreibt wohl am deutlichsten sein Tun: „ ... dem zielbewussten Leiter der Salzgitterschen Schwerindustrie in der Zeit des Wiederaufbaus nach der Demontage, dem überlegenen und energischen Verfechter des Salzgitter-Stahls, der aus der hoffnungslosen Lage der ersten Nachkriegsjahre die Eisen- und Stahlindustrie Salzgitters wieder zur Weltgeltung führte und mit seinem Betreiben Zehntausenden von Vertriebenen und Flüchtlingen zu einer neuen Heimat verhalf.“
Es folgten noch weitere Ehrungen wie der Titel „Konsul von Peru" und der Verdienstorden des Landes Niedersachsen sowie das große Bundesverdienstkreuz mit Stern. Der von ihm errichtete Schacht „Konrad“ in Bleckenstedt trägt bis heute seinen Namen. Die Familie Ende wohnte jahrelang in dem Verwalterhaus auf der Domäne Steterburg.
Konrad Ende starb am 24. September 1976.
Thiede
Konrad Ende
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- Geschrieben von: Hartmut Alder
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