Die Industrialisierung von Thiede
Ab 1850 beginnt in Thiede die Industrialisierung. Aufgrund der reichen Bodenschätze entstehen Ziegelei, Zuckerfabrik, Gipsmühle, Kalischacht sowie Stein-, Lehm-, Sand- und Kiesgruben. Für die neu entstandenen Arbeitsplätze werden Facharbeiter aus der näheren und weiteren Umgebung herangezogen. Der Ort wächst mit neuen Häuserzeilen für die Arbeiter und ihre Familien. So wandelte sich Thiede durch den Zuzug von Industriearbeitern vom Bauerndorf zu einem Ort mit Mischbevölkerung.
Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts hat Thiede an 67 Feuerstellen 848 Einwohner. Die Freiwillige Feuerwehr sowie Gesang-, Turn-, Fußball- und Sportvereine werden gegründet. Der Bahnhof Thiede-West nimmt seine Arbeit auf. Nach dem ersten Weltkrieg gehen Kaliwerk, Gipsmühle und Zuckerfabrik unter. Die Anlagen werden abgerissen und das Gelände eingeebnet.
Am 1. April 1939 wird der Nachbarort Steterburg nach Thiede eingemeindet. 1942 wird die Ortschaft als eines von 29 Gliedern in die neu geschaffene Stadt Salzgitter eingemeindet.
Seit Anfang der 1950er Jahre wurden in Thiede über 40 Neubaugebiete ausgewiesen. Die Bevölkerung wuchs bis zum Jahr 2013 auf nahezu 10450 Einwohner an. Heute bildet Thiede mit Üfingen, Sauingen und Beddingen die Ortschaft Nordost von Salzgitter.
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